Transformative Kommunikation in polarisierten Debatten

Migration, Heizungsdebatte, Letzte Generation, Agrardiesel, Gendern – aktuelle öffentliche mediale Debatten geraten häufig in eine Polarisierungsfalle, wobei sich unterschiedliche Meinungen scheinbar unversöhnlich gegenüberzustehen scheinen. Die Fokussierung auf das Auseinanderdriften der öffentlichen Debatte befeuert dabei nicht nur mediales Theaterspiel, sondern führt zu realen Problemen, wenn dadurch bei zentralen politischen Entscheidungsfindungen, wie dem Umgang mit der Klimakrise, dem Artensterben und der Umweltzerstörung, politische Entscheidungsfindung auf der Strecke bleibt. Auch besteht die Gefahr, dass die dabei angeheizte verbale Eskalation und das Sprechen in extremen Narrativen, wie die Bezeichnung von Klimaaktivist:innen als “Terroristen”, eine wirkliche Spaltung der Gesellschaft befeuert. 

Daher beschäftigen wir uns in verschiedenen Forschungsprojekten mit diskursiver Polarisierung: Polarisierung von Gesprächen und medialen Debatten.

In den „Hamburger Impulsen zur Depolarisierung medialer Debatten“ formulieren wir von Wissenschaft und Praxis gemeinsam erarbeitete ganz praktische Denkanstöße, wie journalistische Berichterstattung und Community-Moderation zu einer konstruktiveren Debattenkultur beitragen können. Die positive Alternative zur Polarisierungsfalle lautet transformative Kommunikation: Kommunikation, die gesellschaftliche Transformationsprozesse kritisch begleitet und konstruktiv voranbringt.

In unseren drei Forschungsprojekten arbeiten wir gemeinsam mit Forscherinnen und Forschern unter anderem der Universitäten Lund, Leeds, Mannheim, Dortmund, Kansas und Indiana zusammen.

Theoriekonzepte

In unserer Arbeit untersuchen wir, welche Narrative in Debatten zu polarisierenden Diskursen führen, welches Potenzial menschliche und KI-basierte Moderation bei der Depolarisierung gesellschaftlicher Debatten haben und welche Rolle digitale Medienplattformen und Journalismus in polarisierten öffentlichen Debatten spielen.

Diese Website wird herausgegeben über den Lehrstuhl für Kommunikationswissenschaft, Klima- und Wissenschaftskommunikation von Prof. Dr. Michael Brüggemann und über die Universität Hamburg. Beteiligt an dieser Website sind Forscherinnen und Forscher unterschiedlicher Institutionen, koordiniert wird diese Website von Louisa Pröschel.